2020-04-12 | Der Vogelkäfig

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Da war einmal ein Mann namens George Thomas: Ein Pastor in einer kleinen Ortschaft in New England. An einem Ostersonntag Morgen kam er mit einem alten rostigen Vogelkäfig und stellte ihn auf den Rednerpult. Augenbrauen wurden fragend hochgezogen und als Antwort begann der Pastor zu sprechen …

Ich bin gestern durch den Ort gegangen und sah einen kleinen Jungen entgegenkommen, der diesen Vogelkäfig schwang. Am Boden des Käfigs waren drei kleine wilde Vögel, zitternd vor Angst und Kälte. Ich hielt ihn an und fragte: „Was hast du da mein Sohn?“

„Nur ein paar alte Vögel,“ kam die Antwort.

„Was hast du mit denen vor?“, fragte ich.

„Ich bringe sie heim und werde meinen Spaß mit ihnen haben,“ antwortete er.  „Ich werde sie etwas ärgern, ihnen Federn ausrupfen und sie kämpfen lassen. Ich werde eine tolle Zeit haben.“

„Und wenn du nacher keine Lust mehr auf sie hast. Was wirst du dann tun?“

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2019-05-30 | Was feiern Christen an Christi Himmelfahrt?

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Foto: Vatikan, Petersdom, Ausschnitt Mosaik der Verklärung Christi nach Gemälde von Raffael

Der Evangelist Lukas berichtet in Kapitel 24, Vers 49-51:

Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet. Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.

Was war zuvor passiert? Jesus wurde am Freitag (Karfreitag) vor dem jüdischen Pescha-Fest (Ostern) durch Kreuzigung hingerichtet. Sechs Stunden litt er am Kreuz und starb um 3 Uhr nachmittags. Ab dem Ostermorgen erschien der auferstandene, fast unversehrte Jesus den treuen Frauen, dann auch den Aposteln und Jüngern. Fast unversehrt soll heissen, dass seine wichtigsten Wundmale – quasi als Trophäen seines Triumpfes – noch zu sehen waren (vgl. Joh 20,27).

Bereits kurz vor seinem Leiden sagte Jesus in seinen Abschiedsreden:

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.“  (Joh 14, 26 + 28)

Das sichtbare Weggehen Jesu aus dieser Welt wird also verknüpft mit einem sehr wichtigen Ereignis, das wir 9 Tage nach Christi Himmelfahrt feiern: Pfingsten. Pfingsten war die erste Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger Christi und der Geburtstermin der Kirche. Daher sagt Jesus zu seinem Weggehen „Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen.

Noch konkreter wird Jesus in Joh 16, 7:

Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.

Christi Himmelfahrt ist also aufs Engste mit Pfingsten und somit mit dem Anfang der Kirche – der Gemeinschafte der Glaubenden – verbunden. Über die Bedeutung von Pfingsten hatten wir letztes Jahr berichtet.

Nehmen wir Christi Himmelfahrt erneut zum Anlaß, ab diesem Tag 9 Tage um die Herabkunft des Heiligen Geistes zur Erneuerung der Kirche zu beten.
Dabei können wir uns vereinen mit der ökumenischen Gebetsbewegung aus England „Thy Kingdom come“ (Dein Reich komme):
Schließen Sie sich der weltweiten Gebetswelle an, die alle Christen dazu aufruft, zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten zu beten, damit mehr Menschen Jesus Christus kennenlernen. 30. Mai – 9. Juni 2019
Link: https://www.thykingdomcome.global/
Video: https://vimeo.com/271751158

2018-05-20 | Pfingsten – was ist das?

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Pfingsten ist für viele erstmal ein langes Wochenende. Aber was ist eigentlich das Pfingstfest aus christlicher Sicht – worum geht es da?

In der Bibel, genenauer im Neuen Testament, in der Apostelgeschichte (Apg) wird detailliert über das Pfingstereignis berichtet:

Zunächst wird über die Himmelfahrt Jesus berichtet:

Jesus sagt: in Apg1, 8: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.
9 Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.

Jesus verspricht also vor seinem Weggang den Heiligen Geist. Danach gehen die Zurückkgebliebenen Apostel und Jünger in Klausur und ins Gebet:

Apg 13: „Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus.
14 Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.

Zum jüdischen Fest Schawuot (τὴν ἡμέραν τῆς πεντηκοστῆς ‚zum 50. Tag‘ nach dem Pessachfest [= heute Ostern]) kam dann der vereißene Heilige Geist auf die versammelten Apostel und Jünger herab. Schawuot erinnerte die Juden u.a. an den 2. Empfang der 10 Gebote durch Mose auf dem Berg Sinai. Auch hier an Pfingsten empfingen die Menschen etwas Neues von Gott. Apg 2, 1-11 berichtet nun über das Pfingstereignis:

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2017-12-27 | Was feiern Christen an Weihnachten?

Christus-Konig-Statue-in-Wiebodzin_PolenJesus: Christus-König-Statue in Świebodzin, Polen

Vor Weihnachten ist es meist ein hektisches, geschäftiges Treiben. Vieles muss noch erledigt werden vor Jahresende, in Schule, Ausbildung, Studium, Beruf. Und dann noch Weihnachtsgeschenke kaufen. Der alljährliche Marathon. Aber warum das Ganze? Bei Wikipedia entnimmt man dem Eintrag „Weihnachtsgeschenke“ derzeit z.B.: „In Spanien werden die Weihnachtsgeschenke traditionell erst am 6. Januar verteilt, in Erinnerung an die Heiligen Drei Könige, der katholischen Version der Weisen aus dem Morgenland, die laut der Bibel dem gerade geborenen Jesus von Nazareth Gaben brachten.“ Die Geschichte zu den 3 Weisen oder auch Sterndeutern findet Ihr in der Bibel bei Matthäus 2, 1-12; die vorangehende Geschichte zur Geburt Jesu wird berichtet bei Lukas 2, 1-21.

Der Sinn von Weihnachten liegt demnach aber nicht im schenken aus Tradition oder aus gemütlichen Feiertagen im Kreise der Familie, sondern bei Christen steht ganz der Geburtstag von Jesus Christus im Vordergrund. Im gilt unsere ganze Aufmerksamkeit, da er – Jesus – die Welt entscheidend verändert hat, wie kein anderer Mensch. Denn Christen glauben: Jesus war nicht nur wahrer Mensch, sondern gleichzeitig auch wahrer Gott – der Sohn von Gott-Vater. Jesus hat nachweislich die Geschichte der Menschheit verändert durch seine vollkommene Lehre von Liebe, Fairness, Respekt, Geduld und Erbarmen. Der Hebräerbrief der Bibel (Hebr 1, 1-6) skizziert ansatzweise die Dimension der Person Jesus von Nazareth:

1 Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; 2 in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat; 3 er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt; 4 er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt. 5 Denn zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt, und weiter: Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein? 6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt er: Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen.

Wenn wir nach diesen Ausführungen erahnen, mit wem wir es bei Jesus zu tun haben, dann wird verständlich, dass Jesus es wert ist, dass wir Seinen Geburtstag unter uns Menschen feiern. Und dieser Geburtstag steht an Weihnachtern erst einmal zentral im Mittelpunkt.