2018-07-29 | Was am Christentum so klasse ist: Echte Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft untereinander

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Vor ca. 25 Jahren war ich mit meiner Frau auf einem Konzert der Bee Gees. Die Halle war gut gefüllt und es fanden sich Menschen aus 3 Generationen ein: 55-Jährige, 30-Jährige und 5-Jährige. Das war schon faszinierend zu sehen, wie diese verschiedenen Generationen gemeinsam Freude hatten an der Musik, die sie verband.

Eine Dimension tiefer waren dann aber unsere späteren Erfahrungen bei christlichen Großveranstaltungen. Da waren dann nicht nur alle Altersgruppen vertreten, sondern es gab ein verständnisvolles und liebevolles Miteinander. Man passt auf die Sachen der anderen vertrauensvoll auf, hilft sich gegenseitig, teilt mitgebrachtes Essen und kommt schnell in tiefgehende Gespräche um den gemeinsamen christlichen Glauben. Kurzum: wir haben uns wie zuhause gefühlt, wie in einer liebevollen großen Familie.

So sollte es immer sein unter Christen, auch zuhause in unseren Kirchen, Gemeinden, Gebetsgruppen und Familien. So war es ja auch bereits in der Urkirche: In Apostelgeschichte, Kap. 4, heißt es:

32 Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.
33 Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.
34 Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös
35 und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. 

Sind wir bereit zu einem geschwisterlichen Leben? Wir müssen schon etwas investieren, doch wir bekommen so viel mehr zurück, insbesondere, wenn wir am Weinstock Jesus bleiben und uns von Ihm nähren lassen. Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht“ (Joh 15, 5).

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2018-06-30 | Holy Trinity – Dreifaltigkeit

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Nicky Gumbel wurde im September 2005 zum leitenden Pfarrer der Holy Trinity Brompton Church in London (England) ernannt. 1990 übernahm er die Alpha-Kurse, die in der Holy Trinity Brompton Church entwickelt und dort seit 1973 durchgeführt worden sind. Holy Tinity heißt übersetzt „Heilige Dreifaltigkeit“. Damit meinen Christen: Gott. „Dreifaltig“ ist analog zum englischen „trifold“ und bedeutet: dreifach; das lateinische Trinitas: Dreiheit. Gemeint ist damit, dass Gott aus 3 Personen besteht: Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist. Die drei göttlichen Personen haben ihren je eigenen Charakter (was typisch ist für eine Person) und sind doch enger miteinander verbunden als sich innigst liebende Ehepartner. Daher sind sie zusammen ein Gott und nicht drei Götter. Wer daher zum Sohn spricht (betet), spricht gleichzeitig auch immer zu den beiden anderen göttlichen Personen. Da Gott einerseits der „Seiende“ ist – also der, der immer schon da war und in Ewigkeit sein wird – andererseits der Schöpfer ist, sind auch alle drei göttlichen Personen ewig und an der Schöpfung beteiligt.

Christen glauben, dass Gott die Liebe in Person ist. Daher liebt er auch seine Geschöpfe gewaltig. Unter allen Geschöpfen der Erde gab er ausschließlich dem Menschen eine Seele. Das unterscheidet den Menschen von den Tieren und sonstigen Lebewesen auf Erden. Aber was ist eine Seele? Die Seele hat vor allem 2 Eigenschaften, die sonst nur Gott hat: Sie ist unsterblich, und sie kann lieben. Ersteres können wir freilich nicht beweisen, denn nur wenige kamen aus dem „Totenreich“ zurück. Einer davon war Lazarus, den Jesus wieder zum Leben erweckt hat, nachdem er schon einige Tage tot war und bereits angefangen hatte zu verwesen. Im Gegensatz zu Gott hat der Mensch einen Anfang, nämlich den Zeitpunkt seiner Schöpfung durch Gott. Konkret ist das der Zeitpunkt, wenn Eizelle und Samenzelle verschmelzen.
Zum Thema lieben mag mancher entgegnen: Tiere können sich aus „Liebe“ auch ganz aufopfern, bis hin zum eigenen Tod. Bei Tieren sprechen wir aber von Instinkt, bei Menschen hingegen vom freien Willen. Beim Menschen wäre eine aufopfernde Liebe eine bewußte Willentsentscheidung. Ein Beispiel ist vielleicht Maximilian Kolbe, der bei den Nazis stellvertretend für einen Familienvater in den Todesbunker ging. Er folgte damit seinem Vorbild und Meister, Jesus Christus. Obwohl Jesus ganz Gott ist, ist er auch ganz Mensch (wenn auch ein vollkommener Mensch ohne Sünde). Jesus besitzt also zwei Naturen, die göttliche und die menschliche. Dadurch ist Gott sehr eng mit dem Menschen – seinem Geschöpf – verbunden. Und Jesus lud uns Menschen ein, seinen göttlichen Vater ebenfalls Vater zu nennen. Welch ein Geschenk!

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Dreifaltigkeitsikone“ von Andrei Rubljow (etwa 1411)