Nicky Gumbel wurde im September 2005 zum leitenden Pfarrer der Holy Trinity Brompton Church in London (England) ernannt. 1990 übernahm er die Alpha-Kurse, die in der Holy Trinity Brompton Church entwickelt und dort seit 1973 durchgeführt worden sind. Holy Tinity heißt übersetzt „Heilige Dreifaltigkeit“. Damit meinen Christen: Gott. „Dreifaltig“ ist analog zum englischen „trifold“ und bedeutet: dreifach; das lateinische Trinitas: Dreiheit. Gemeint ist damit, dass Gott aus 3 Personen besteht: Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist. Die drei göttlichen Personen haben ihren je eigenen Charakter (was typisch ist für eine Person) und sind doch enger miteinander verbunden als sich innigst liebende Ehepartner. Daher sind sie zusammen ein Gott und nicht drei Götter. Wer daher zum Sohn spricht (betet), spricht gleichzeitig auch immer zu den beiden anderen göttlichen Personen. Da Gott einerseits der „Seiende“ ist – also der, der immer schon da war und in Ewigkeit sein wird – andererseits der Schöpfer ist, sind auch alle drei göttlichen Personen ewig und an der Schöpfung beteiligt.
Christen glauben, dass Gott die Liebe in Person ist. Daher liebt er auch seine Geschöpfe gewaltig. Unter allen Geschöpfen der Erde gab er ausschließlich dem Menschen eine Seele. Das unterscheidet den Menschen von den Tieren und sonstigen Lebewesen auf Erden. Aber was ist eine Seele? Die Seele hat vor allem 2 Eigenschaften, die sonst nur Gott hat: Sie ist unsterblich, und sie kann lieben. Ersteres können wir freilich nicht beweisen, denn nur wenige kamen aus dem „Totenreich“ zurück. Einer davon war Lazarus, den Jesus wieder zum Leben erweckt hat, nachdem er schon einige Tage tot war und bereits angefangen hatte zu verwesen. Im Gegensatz zu Gott hat der Mensch einen Anfang, nämlich den Zeitpunkt seiner Schöpfung durch Gott. Konkret ist das der Zeitpunkt, wenn Eizelle und Samenzelle verschmelzen.
Zum Thema lieben mag mancher entgegnen: Tiere können sich aus „Liebe“ auch ganz aufopfern, bis hin zum eigenen Tod. Bei Tieren sprechen wir aber von Instinkt, bei Menschen hingegen vom freien Willen. Beim Menschen wäre eine aufopfernde Liebe eine bewußte Willentsentscheidung. Ein Beispiel ist vielleicht Maximilian Kolbe, der bei den Nazis stellvertretend für einen Familienvater in den Todesbunker ging. Er folgte damit seinem Vorbild und Meister, Jesus Christus. Obwohl Jesus ganz Gott ist, ist er auch ganz Mensch (wenn auch ein vollkommener Mensch ohne Sünde). Jesus besitzt also zwei Naturen, die göttliche und die menschliche. Dadurch ist Gott sehr eng mit dem Menschen – seinem Geschöpf – verbunden. Und Jesus lud uns Menschen ein, seinen göttlichen Vater ebenfalls Vater zu nennen. Welch ein Geschenk!
„Dreifaltigkeitsikone“ von Andrei Rubljow (etwa 1411)